Was gibt es neues in Wilting

Ich war neulich in Wilting auf unserer Blumenwiese. Und ich muss sagen, es tut sich doch einiges.

 

 

 

 

 

 

So hat es letztes Jahr um diese Zeit ausgesehen.

Nachdem wir alle letztes Jahr enttäuscht waren, weil auf Grund der Trockenheit keine üppige Blumenpracht erschien, sondern Hirse und Melde die Fläche überwucherten, so konnten wir uns im Frühling über wunderhübsche Wildformen von Frühblühern wie Krokussen, Narzissen und Tulpen erfreuen. Vielen Dank nochmal an unsere Gartlerinnen, die im Herbst diese schönen Sorten ausgesucht und die Zwiebeln gesteckt haben.

 

Dann wurde die Flächer erst mal grün, der Löwenzahn kam und ist jetzt abgeblüht. Momentan herrscht das Hirtentäschel hervor, das von Maria Treben als blutstillende Heilpflanze gelobt wird.

Das Hirtentäschel hat tiefe Pfahlwurzeln, die  also helfen, den Boden zu lockern und bis in die Tiefe hinein zu durchlüften, Mineralien und Wasser von tief unten zu holen.

Und so wie es unseren Körper bei Verletzungen heilen kann (Blutungen), so heilt es auch den Mutterboden und bedeckt ihn, damit er nicht blank der Sonne und dem Wetter ausgeliefert ist. Denn die Natur sucht immer, den nackten Boden gleich wieder zu bedecken. Das Hirtentäschel hilft uns also, den Humus zu bewahren und den Boden zu verbessern.

 

Es wird sicher nur noch einige Tage dauern, dann werden neue Blühten auftauchen. Margeriten, Kornblumen und Färberkamillen (wenn ich mich nicht täusche), stehen nämlich schon in den Startlöchern. Dann wird unsere Blühfläche wieder ein anderes Aussehen bekommen.

 

Es ist auch auffällig, dass viele Kräuter, die in der Blühmischung waren und letztes Jahr nicht aufgefallen oder gekeimt sind, weil es ihnen vielleicht zu trocken war, nun heuer an den Start gehen. So sind z. B. viele Rosetten von Königskerzen zu sehen und auch allerhand Kräuter, die ich (noch) nicht kenne, oder noch nicht identifizieren kann.

 

Alle unsere Sträucher haben ausgetrieben und einige Büsche (Schneeball) und auch Bäume haben geblüht.

Die neu gepflanzten Maronibäume sind auch angegangen und treiben bereits aus.

 

An den Stellen am Boden, die jetzt noch frei oder nicht hoch bewachsen sind, wurde nochmal Saatgut vom "Blühzwerg" gesät, so dass sicher noch einiges aufgeht, was uns letztes Jahr gefehlt hat. Im Schatten der größeren Pflanzen dürften diese jetzt wohl keimen können.

 

Es wird interessant zu beobachten, ob die Melde dieses Jahr wieder so stark kommt, nachdem sie uns letztes Jahr den Boden vor dem Austrocknen geschützt hat. Desgleichen bei der Hirse.

 

Was mich sehr gefreut hat, war, beim Nachsähen zu sehen, dass am Boden viele Insekten krabbeln. Hauptsächlich Marienkäfer und unterschiedlichste Wanzenarten. (Schön bunt und variantenreich).

 

Vielleicht kennt schon jemand Markus Gastl vom Hortus insectorum, über dessen Naturgarten auch schon Beiträge im Bayerischen Fernsehen zu sehen waren. In einem Vortrag erwähnte er, dass es fünf Jahre dauern würde, bis sich eine Blumenwiese etabliert habe und alle Kräuter sich untereinander "verstehen"würden.

 

Ich bin sehr gespannt, auf die weitere Entwicklung unserer Blühfläche!

 

Sabine Weber

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