Bienen, Insekten und Vögel

Kürzlich erreichte die Vorstände der Obst- und Gartenbauvereine eine Email von Herrn Gerhard Altmann aus dem LRA Cham. Er informiert darüber, wie wichtig Insekten, Vögel, Bienen und Schmetterlinge für eine intakte Umwelt sind und wie wir als Gärtner dazu beitragen können, diesen unseren Mitgeschöpfen Lebensraum zu bieten. Deshalb stelle ich die Emails und Anlagen hier mal ein. Ich finde es ist wichtig! Zum Wohle aller Lebewesen hier auf diesem Planeten Erde und somit auch für unser Wohl.

Auszüge aus der Mail von Herrn Altmann:

...

 

Der kontinuierliche Rückgang der Schmetterlinge, Bienen, Wildbienen und all der anderen blütenbesuchenden Insekten muss gestoppt werden.

 

Es geht um unsere Heimat. Wir müssen selbst aktiv werden, damit endlich eine Wende in Gang gesetzt wird.

 

...

 

„Öffentliches Grün kann teilweise „öffentliches blütenreiches Bunt“ werden, wenn Grünflächen nicht zu häufig gemäht werden (Mähgut entfernen, nicht mulchen).“

 

Im konkreten Fall bedeutet das:

 

Erst mähen, wenn die meisten Blütenpflanzen verblüht sind;

 

Einzelflächen mit Blumengruppen beim Mähen aussparen und stehenlassen und erst beim nächsten oder übernächsten Mähgang abmähen;

 

untergeordnete Flächen (im hinteren Bereich der Gebäude und Anlagen) allgemein weniger oft mähen;

 

Randstreifen entlang der Hecken stehenlassen (also 2-3 m breite Streifen nicht mähen).

 

 ...

 

Allgemein sollte der Rasen in einen Blütenrasen umgewandelt werden.

 

 Unsere Honigbienen und die zahlreichen anderen nützlichen blütenbesuchenden Insekten wie Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Tag-und Nachtfalter und Insekten, dessen Larven die Blattläuse vertilgen z.B. Schwebfliegen und viele andere Insekten sind besonders in den Sommermonaten auf jede blühende Pflanze angewiesen, um überleben zu können.

 

Durch die Intensivierung der Landwirtschaft: Starke Düngung und häufiges Mähen der Wiesen zur Silogewinnung, Einsatz von Herbiziden zum Abtöten der Unkräuter und Wildkräuter gibt es in den Sommermonaten im Vergleich zum Frühjahr relativ wenig blühende Pflanzen. Der Imker spricht von einer "Trachtpause".

 

Deshalb sind die blütenbesuchenden Insekten immer stärker auf die blühenden Pflanzen in den Gärten und öffentlichen Grünanlagen angewiesen.

 

Humusarme Straßenränder sind häufig auch sehr blütenreich; sie sollten deshalb erst nach der Blüte abgemäht werden.

 

Zur Förderung der genannten nützlichen Insekten (Bestäubung der Obstgehölze und aller anderen Blütenpflanzen, Honiggewinnung u.s.w.) sollte man

 

die Rasen- und sonstigen Grünflächen erst mähen, wenn die Pflanzen verblüht sind;

 

zusätzlich können blütenreiche Teilflächen beim Mähen noch eine Zeit lang stehengelassen werden.

 

hier nochmals Informationen zur Dringlichkeit des Problems:

 

Die Insekten sind in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen (siehe den anschließenden Bericht).

 

Da die Insekten für viele Vögel die Hauptnahrung darstellen, ist als Folge auch hier ein enormer Rückgang festzustellen.

 

Um dem entgegenzuwirken sollte die öffentliche Hand vorbildlich sein und eine naturnahe Flächenbewirtschaftung anstreben.

 

Die Förderung der blühenden Pflanzen dient nicht nur den blütenbesuchenden Insekten (Schmetterlinge, Honigbienen, Wildbienen und der nützlichen Schwebfliegen – deren Larven vertilgen Blattläuse), sondern auch anderen Insekten (z.B. Käfer).

 

 

Rückgang der Insekten um bis zu 80%:

 

„Summ, summ, summ… Bienchen summ herum…“ – Wo früher noch fröhliches Summen und Brummen in unseren Gärten und überall in der Natur erklang, ist es heute verdächtig leise geworden. Die Bestände der Fluginsekten sind in Deutschland im freien Sinkflug. Allein in Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen 15 bis 20 Jahren die Biomasse der Fluginsekten um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Dies zeigt eine Untersuchung des Entomologischen Vereins Krefeld, der mit dem NABU zusammenarbeitet. Der Rückgang betrifft unter anderem Schmetterlinge, Wildbienen und Schwebfliegen. Vieles deutet darauf hin, dass Pestizide aus der industriellen Landwirtschaft für das massenhafte Sterben der Insekten mitverantwortlich sind. Besonders Wirkstoffe wie Neonicotinoide und Glyphosat, die seit Mitte der 1990er Jahre in der Landwirtschaft eingesetzt werden, stehen im Verdacht, Fluginsekten massiv zu vergiften und ihnen die Nahrungsgrundlagen zu entziehen. Diese Mittel führen in ihrem Einsatzgebiet, aber auch weit darüber hinaus, zu Schäden in der gesamten Insektenfauna. Darauf weisen immer mehr Untersuchungen hin. Unserer abgebildete Hummelart, der Hellen Erdhummel (Bombus lucorum), geht es zumindest im Moment noch ziemlich gut. Sie ist weit verbreitet und fliegt zum Beispiel in den Alpenregionen als Bestäuber von Blüte zu Blüte. Wenn das Insektensterben weiter fortschreitet, fliegt jedoch auch die Helle Erdhummel in eine ungewisse Zukunft. Wir brauchen eine bessere Landwirtschaftpolitik – eine Landwirtschaftspolitik, die insektenfreundliche Landwirtschaft belohnt. Jetzt JA sagen bei der Aktion #LivingLand!

Ich glaube, diese Bilder sprechen für  sich:

(Sabine Weber)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0